(M)ein Sommernachtstraum
Veröffentlicht in 18. Februar 2015 Ein Kommentar
In der flimmernden Sommernacht
über warme Pflastersteine laufen
in der einsamen Dunkelheit
durch die leeren Strassen der Stadt
vollkommen eins mit mir
und der schlafenden Welt
meine Sandalen in der Hand
barfuss
verbunden mit allem
und nichts
Falsche Träume?
Veröffentlicht in 1. Februar 2015 Hinterlasse einen Kommentar
…ein Nachtrag zum Plädoyer für die Toleranz – Fotos zum Nachdenken
Plädoyer für die Toleranz
Veröffentlicht in 30. Januar 2015 2 Kommentare
Die Toleranz
urteilt und
fordert nicht
sondern geht stattdessen
unbeirrt
ihren eigenen Weg
–
Das Ziel
am Ende aller Träume
ist nämlich immer
ein ganz anderes
als das
was wir sehen
–
Das gilt
nicht nur
für die Träume
der anderen
sondern auch (und vor allem)
für unsere eigenen
Gefangen
Veröffentlicht in 25. Januar 2015 8 Kommentare
„Ich will hier raus!“, war das erste, was Jonas durch den Kopf ging, als er die Augen aufmachte. Panisch sah er sich um. Es war zwar dunkel um ihn herum, doch er konnte gerade noch erkennen, dass er von vier Wänden umgeben war. Es erschien ihm komisch, dass die Wände zwar keine Fenster hatten, dafür aber bei einer Wand an der oberen Kante durch einen dünnen Spalt ein wenig Licht in den sonst beklemmend niedrigen Raum eindrang. Die Decke war gerade mal so hoch, dass er sich halb aufrichten konnte, also robbte er gebückt auf dem Boden herum und versuchte so herauszufinden, wo er sich eigentlich befand.
„Wo um Himmels Willen bin ich hier gelandet?“, flüsterte Jonas in die staubige Dunkelheit. Mit seinen Händen fing er an, den Raum anzutasten. So, wie es schien, war hier alles aus Holz. Als Jonas das erkannt hatte, konnte er plötzlich auch den leicht modrigen Geruch einordnen, der wohl vom schon recht alten Holzboden stammte. Er wusste zwar nicht genau warum, aber er war sich fast sicher, dass vor ihm bereits viele andere in diesem Raum gewesen und genau wie er durch die Hölle gegangen waren.
In ihm herrschte jetzt eine Leere und Ohnmacht, wie er sie zuvor noch nie verspürt hatte. Am liebsten hätte er geheult, aber das würde ihn auch nicht weiterbringen. „Was habe ich denn getan? Warum bin ich hier drin? Wie komme ich hier wieder raus?“, fragte er sich immer und immer wieder. In seinem Kopf herrschte nun das absolute Chaos. Fragen über Fragen, doch auf keine einzige konnte er sich eine Antwort zusammenreimen. Er fühlte sich so hilflos!
Jonas wurde langsam wütend. Vor lauter Wut und Frust fing er nun an zu schreien und mit den Fäusten gegen den Boden zu hämmern. Plötzlich war da eine Stimme: „Hallo? Wer ist da?“ Jonas erschrak. „Hey!“, rief er, „Hey, ist da jemand? Kannst du mir helfen?“ Doch die Stimme sagte nur ganz traurig: „Nein, ich bin hier genauso gefangen wie du. Aber ich bin froh, wenigstens bin ich jetzt nicht mehr ganz alleine. Ich befinde mich direkt unter dir. Wenn du dich auf den Boden legst, dann musst du nicht mehr so laut schreien. Das kostet nur Energie.“ Langsam beruhige sich Jonas. Er legte sich ganz flach auf den Boden.
„Hallo! Ich bin Jonas. Und du?“ „Hallo Jonas, ich heisse Nina“ „Nina, du meine Güte, bin ich froh, dass jemand da ist! Wie lange bist du denn schon hier?“ Nina überlegte und antwortete dann unsicher: „Ach, ich weiss nicht. Schon lange. Ich habe mittlerweile gar kein Zeitgefühl mehr.“ In Ninas Stimme schwang leise Verzweiflung mit. Jonas hatte deshalb seine Hoffnung schon fast wieder aufgegeben, trotzdem wollte er einen Versuch wagen: „Hast du denn eine Ahnung, wo wir hier sind und wie wir hier wieder rauskommen?“
Auch diesmal brauchte Nina lange, bis sie antwortete: „Das einzige, was ich sicher weiss, ist, dass wir keine Hilfe erwarten können. Wenn du’s irgendwie schaffen willst, dann aus eigener Kraft. Und das ist echt schwer. Ich hab’s am Anfang wirklich versucht, aber ohne Erfolg. Langsam fehlt mir auch der Antrieb dazu. Aber vielleicht schaffe ich es ja jetzt, wo du auch da bist!“ Jonas zweifelte zwar daran, dass er ihr helfen konnte, doch das wollte er ihr nicht sagen.
„Hmmm, okay. Und wie genau kann ich mich denn selbst befreien?“, wollte er jetzt wissen. Doch nie hätte er mit der Antwort gerechnet, die Nina ihm nun gab: „Naja, also, du musst versuchen, den Spalt zu vergrössern, dort, wo das Licht reinkommt. Wenn du genug Kraft hast, dann kannst du irgendwann rausklettern. Aber du kannst dir ja vorstellen, wie schwer das ist. Es ist beinahe unmöglich, eine Schublade von innen zu öffnen. Vor allem, wenn du nicht mal weisst, warum du hier eigentlich reingesteckt wurdest.“




























