Ja, nein, vielleicht
Veröffentlicht in 5. November 2014 2 Kommentare
Ja, nein, vielleicht –
Zweifel überall,
nichts ist einfach leicht.
–
Ja, nein, vielleicht –
Kann, könnte, würde
es wenn dann einfach sein?
–
Wenn dann alles
überhaupt und sowieso
irgendwie doch anders wäre?
–
Die Antwort kennt nur er,
und leise sagt der Zweifel:
Ja, nein, vielleicht.
Warten
Veröffentlicht in 5. November 2014 6 Kommentare
Warten, warten…
geduldig sein –
Was soll ich denn sonst machen?
–
Warten, warten…
warten auf die Geduld –
Ich warte wohl zu schnell.
–
Warten, warten…
worauf schon wieder? –
Ich habe die Geduld verloren.
–
Warten, warten…
wozu eigentlich warten? –
Ich warte schon zu lange ungeduldig.
–
Warten, warten…
damit höre ich jetzt auf –
und fange endlich an.
Bis sie fast platzte
Veröffentlicht in 31. Oktober 2014 3 Kommentare
Sie sass da. Fühlte sich unwohl. Starrte vor sich hin. Um sie herum wurde diskutiert und ihr war es peinlich. Da war er wieder, der Fremdschämmoment. Sie spürte, wie sie unruhig wurde, und sie wusste nicht, was schwerer auszuhalten war: Diese sinnlose Diskussion oder die Wut, die in ihr aufstieg und nicht aus ihr heraus konnte. Denn sie wusste genau, wenn sie etwas sagen würde, wenn sie ihre Meinung kundtun würde, dann würde das alles nur noch schlimmer machen. Das würde die Diskussion nur noch mehr anheizen.
Ihren Emotionen Luft machen, das war einfach keine Option, denn wenn sie etwas um alles in der Welt vermeiden wollte, dann, dass noch länger als nötig diskutiert wurde. Warum konnten es die anderen ihr nicht einfach gleich tun? Warum mussten sie immer und immer wieder ein Argument an das andere reihen? Konnten nicht einfach alle einfach mal ruhig sein? Spürten sie denn nicht, wie lächerlich das alles war? Wie lächerlich sie sich selber machten? Mit ihren verletzten Egos, die sie alle aufplusterten, bis sie fast platzten.
Wenn nicht gleich alle aufhören würden, dann wusste sie, dass sie es nicht mehr aushalten würde. Jetzt hatte sie Angst zu platzen. Sie schloss die Augen, hielt die Luft an und startete ihren verzweifelten Versuch, sich selbst in Luft aufzulösen. Ihr Kopf fühlte sich jetzt an wie ein riesengrosser Ballon, und alle um sie herum reichten ihn weiter, pusteten immer mehr Luft hinein, ohne Rücksicht darauf zu nehmen, dass bald keine Luft mehr reinpasste, weil ihr Kopf sonst platzen würde.
Da öffnete sie die Augen. Stand auf und ging hinaus. Ohne ein Wort zu sagen und ohne sich umzublicken schloss sie die Tür.
Sie lief auf direktem Weg nach Hause. Schloss die Tür auf, warf ihre Tasche und die Jacke auf den Boden. In der Küche angekommen, öffnete sie die oberste Schulblade der Kommode und nahm einen der roten Ballone heraus, die seit der letzten Party dort lagen. Sie trat hinaus auf den Balkon und fing an, ihn aufzublasen, erst zaghaft, doch dann immer vehementer, bis sie das Gefühl hatte, dass er beim nächsten Luftstoss platzen würde.
Sie setzte den Ballon ein letztes Mal an ihren Mund und stellte sich ganz zuvorderst an das Balkongeländer. Ein letztes Mal noch holte sie Luft, bevor sie den Ballon losliess. Dieser zischte los und flog mit einem furzenden Geräusch in lustigen Bewegungen durch die Luft. Und sie stand da. Fühlte sich wohl. Sah dem Ballon hinterher, pustete ihm noch einmal nach und lachte.
Wie kann das sein?
Veröffentlicht in 26. Oktober 2014 10 Kommentare
Wie kann es sein,
dass die Distanz
dich mir
nur noch näher
gebracht hat?
–
Wie kann es sein,
dass ich dich
durch das Schweigen
nur noch besser
kennengelernt habe?
–
Wie kann es sein,
dass nichts
bei dir
mehr bedeutet
als einfach etwas?
–
Und wie kann es sein,
dass ich diesmal
auf all diese Fragen
gar keine Antwort
brauche?
Begegnung
Veröffentlicht in 23. Oktober 2014 22 Kommentare
braucht es
nicht mehr als
ein kurzes Beschnuppern
um sich
zu verstehen
–
Manchmal
reicht aber auch
ein langes Kennenlernen
dafür
nicht aus
–
Im ersten Fall
ist das wohl
ein grosses Glück
–
Im zweiten Fall
dann wohl
auch
Was da ist
Veröffentlicht in 19. Oktober 2014 3 Kommentare
Da ist
ein Ziehen
in mir
das lässt mich
verzweifelt
mich sehnen
nach dir
–
Da ist
ein Sehnen
in mir
das zieht mich
verzweifelt
dort hin
zu dir
–
Da ist
eine Verzweiflung
in mir
die zieht mich
sehnsüchtig
weg von mir
zu dir
–
Doch da ist
eine Stimme
in mir
die schreit:
Geh nicht!
Bleib bitte hier
bei dir!
The Last Bookstore LA
Veröffentlicht in 12. Oktober 2014 3 Kommentare
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